Ist die obstruktive Schlafapnoe heilbar?
Die Obstruktion der Atemwege in der Nacht wird durch ein Erschlaffen der Rachenmuskulatur verursacht. Durch den Unterdruck in der Lunge kurz vor der Einatmung kann es so während der Einatmung zum Verschluss der oberen Atemwege kommen. Hierfür kann es wiederum mehrere Gründe geben, welche jeweils verschiedene auch kombinierte Therapien indizieren. Auch der Schweregrad der obstruktiven Schlafapnoe gemäß dem
Apnoe-Hypopnoe-Index (leicht, mittel, schwer) spielt eine entscheidende Rolle bei der Wahl der richtigen Therapieform.
Grundsätzlich ist allen von obstruktiver Schlafapnoe betroffenen Patienten, welche einen zu hohen
BMI (Body-Mass-Index) aufweisen, eine Gewichtsreduktion zu empfehlen. Auch sollte Nikotin- und Alkoholabusus unbedingt unterlassen werden. Dies kann bereits zu einer erheblichen Milderung der Symptome führen.
Für Betroffene, welche unter einer leichten bis mittleren, lageabhängigen OSA leiden, kommen
Lagetherapie und Unterkieferprotusionsschienen zur Behandlung in Frage.
Das Positivdruckverfahren, die sogenannte CPAP-Therapie (Continous Positive Airway Pressure) wird bei mittleren und schweren Formen der obstruktiven Schlafapnoe als Standardbehandlung angesehen. Die Betroffenen tragen während dem Schlafen eine Nase oder Nase und Mund umschließende Maske. Über die mit einem Atemgerät verbundene Maske gelangt die Raumluft mit einem leichten Überdruck in die Atemwege. Durch den Überdruck wird die Blockade der oberen Atemwege verhindert. Die CPAP-Therapie muss langfristig durchgeführt werden, was vielen Betroffenen anfangs schwerfällt. Durch die hörbare Maskenbeatmung fühlen sich Betroffene und Angehörige oft beim Einschlafen und im Schlaf gestört. Hinzu kommen Trockenheit in Mund und Nase oder Platzangst.
Medikamentöse Therapien, die Sauerstoff-Therapie und Therapien zu Erhöhung der Muskelspannung (Muskeltonus) der Rachenmuskulatur stellen keine adäquate Behandlung der
obstruktiven Schlafapnoe dar.
Obstruktive Schlafapnoe heilbar durch Chirurgische Therapieverfahren?
Bei bestimmten anatomischen Voraussetzungen, sind chirurgische Therapieverfahren angezeigt. Dank dieser Verfahren kann die obstruktive Schlafapnoe heilbar sein.
• Liegen im Befund ein kleiner Unterkiefer und ein enger Rachenraum vor können bimaxilläre Operationen (bimaxilläres Advancement) den Kiefer nach vorne verlagern und so den Rachenraum vergrößern.
• Eine starke Vergrößerung der Mandeln im Rachen- und Gaumenbereich (Tonsillenhyperplasie) kann ebenso Ursache für eine obstruktive Schlafapnoe sein. Hier ist die chirurgische Entfernung der vergrößerten Mandeln indiziert.
Ist die zentrale Schlafapnoe heilbar?
Patienten mit zentraler Schlafapnoe können zu Medikamenten greifen, welche die Atmung anregen. Zudem gibt es auch für diese Patientengruppe die Möglichkeit einer nicht-invasiven Beatmung. Die
BiPAP-Beatmung lässt den Patienten selbstständig atmen und übernimmt die Atmung nur im Falle einer Atempause. Wichtig bei der zentralen Schlafapnoe ist die Einnahme von Beruhigungs- und starke Schmerz- und Betäubungsmittel (Sedativa und Opiate) zu vermeiden.
In bestimmten Fällen kann die
Stimulation des N. phrenicus eine mögliche Therapie für die zentrale Schlafapnoe darstellen. Dieser Nerv ist für die Innervation des Zwerchfells (wichtigster Atemmuskel) zuständig.